Was ist irischer Whiskey?

1445

Eine der ersten urkundlichen Erwähnungen von irischem Whiskey findet sich im Jahr 1405 in einer schriftlichen Beschreibung der Annalen von Clonmacnoise, wonach der Clanführer nach einem Schluck „Aqua Vita“ starb. Irischer Whiskey war damals allerdings noch ganz anders und hatte nur wenig Ähnlichkeit mit dem Whiskey, den wir heute kennen.

1556

Das englische Parlament beschloss, den Verkauf von Whisky ohne Lizenz für illegal zu erklären. Da sich jedoch verschiedene gälische Häuptlinge im Krieg befanden, verkauften die meisten irischen Whisky-Brenner ihre Produkte illegal, ohne sich um die englischen Gesetze oder Vorschriften zu kümmern.

1661

Die britische Königsfamilie begann irischen Whiskey zu besteuern, und führte damit einige der ersten „Zölle“ oder „Verbrauchssteuern“ ein. Viele von uns bringen diese heute mit dem Export von irischem Whiskey in Verbindung. In Dublin wurde erstmals ein Finanzamt eingerichtet, um sicherzustellen, dass alle Steuern bezahlt wurden.

1757

Da die Vorschriften für irischen Whiskey weiterhin lax waren, geht aus historischen Aufzeichnungen hervor, dass Matthew McManus und Peter Roe 1757 mit der legalen Herstellung von Whiskey begannen. John Jameson folgte 1780, als die Popularität von irischem Whiskey sprunghaft anstieg.

1759

Das Parlament verabschiedete ein Gesetz, das die Herstellung von Whiskey unter Verwendung anderer Zutaten als Getreide, Malz, Kartoffeln oder Zucker verbot.

1761

Bis 1761 war die Registrierung der Destillation von irischem Whiskey vollkommen freiwillig.

1779

Mit der Industrialisierung und der Einführung neuer industrieller Verfahren änderten sich 1779 die Steuergesetze: Anstelle einer auf dem Alkoholvolumen basierenden “Verbrauchssteuer” wurde nun eine Steuer auf die Destillierapparate erhoben. Zum ersten Mal schrieb das Gesetz vor, dass alle Brennereien eine Lizenz besitzen mussten. In Irland waren 1228 Brennereien registriert, doch es gab wahrscheinlich viel mehr, die illegal oder im Untergrund Whiskey herstellten. Unsere Aufzeichnungen zeigen, dass in diesem Jahr die spätere Jameson Distillery in der Bow Street gegründet wurde.

1785

Eines der wichtigsten Daten in der Geschichte des irischen Whiskeys: Ein Gesetz in Irlan belegte sowohl die Rohzutaten für Whiskey, damals gemälzte Gerste, als auch das Endprodukt mit einer Steuer. Die irischen Brennereien wollten jedoch nicht doppelt Steuern zahlen und entwickelten eine neue Maischezusammensetzung, bei der neben gemälzter auch ungemälzte Gerste verwendet wurde. Der daraus resultierende Whiskey hatte ein charakteristisches cremiges Mundgefühl, und so entstand der Single Pot Still Irish Whiskey. Die Kunden mochten ihn so sehr, dass Single Pot Still auch nach der Abschaffung der Malzsteuer, genau wie heute, weiterhin auf die gleiche Weise hergestellt wird.

1814

Die Einführung der ersten „Zölle“ oder „Verbrauchssteuern“ machte es illegal, eine Brennblase mit einem Fassungsvermögen von weniger als 500 Gallonen zu besitzen. Dies war ein großer Schub für John Jameson & Sons, da sie so die Gelegenheit nutzen konnten, zu investieren und ihre Produktion auszuweiten. Die Leidenschaft der Familie Jameson für hohe Qualitätsstandards führte dazu, dass Jameson Irish Whiskey bereits 1886, als Alfred Barnard das Unternehmen besuchte, weltweit bekannt war. Die Brennerei war auf eine Fläche von mehr als 5 Acres erweitert worden und produzierte jährlich rund 1 Million Gallonen.

1822

Allerdings konnten nicht alle legalen Whiskey-Brennereien die neuen Steuern verkraften, sodass zu diesem Zeitpunkt nur noch 40 legale Brennereien übrig waren. Ein Jahr später waren es nur noch 20 (darunter Jameson). Gleichzeitig verbreitete sich die Wertschätzung für irischen Whiskey immer weiter und festigte damit die kulturelle Bedeutung des irischen Whiskeys.

1825

Es wurde ein Gesetz verabschiedet, das erstmals Duty-Free-Lagerhäuser einführte. Das bedeutete, dass der Brenner keine Steuern auf seinen Whiskey zahlen musste, sobald dieser hergestellt war, sondern erst, nachdem er verkauft und aus dem Lagerhaus entfernt worden war. So konnte der Whiskey in Fässern im Lagerhaus reifen, ohne dass der Fiskus dafür Steuern verlangte!